Kreuzfahrten ab Kiel
Kiel, die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins, ist die größte Stadt an der deutschen Ostsee. Die charmante Stadt ist immer mehr zu einer lebendigen Großstadt geworden, ohne ihr maritimes Flair und das familiäre Ambiente dabei einzubüßen. Das Leben in der Stadt gedeiht nicht zuletzt aufgrund der 30.000 Studenten und dem riesigen Kreuzfahrthafen, der dank der geografisch günstigen Lage und drei modernen Terminals zu den fortschrittlichsten und größten Reisewechselhäfen in Nordeuropa gehört. Rund 450.000 Menschen starten ihre Kreuzfahrt jedes Jahr in Kiel, einige von ihnen planen einen Tag vor der Reise ein, um sich die abwechslungsreiche Hafenstadt anzusehen. Die meisten Kreuzfahrten ab Kiel führen auf die Ostsee oder in Richtung Norwegen Kreuzfahrten.
Die Anreise nach Kiel
Reisende können verschiedene Verkehrsmittel nutzen, um die Stadt an der Ostsee zu erreichen. Eine Reise mit dem Flugzeug ist möglich, jedoch steht der kleine Flughafen in Kiel derzeit nicht für Linienflüge zur Verfügung. Kiel lässt sich von den Flughäfen Hamburg- Fuhlsbüttel oder Lübeck- Blankensee mit dem Auto oder per Kleinbus erreichen, der ab Hamburg jede Stunde verkehrt. Die Fahrt nach Kiel dauert mit dem Bus von dort aus etwa eine Stunde.
Eine andere Variante ist die Anreise mit dem Zug, hier fahren Schnellzüge aus allen Teilen von Deutschland nach Kiel. Reisende, die mit dem Auto unterwegs sind, gelangen über die A215, die A21 oder die A210 nach Kiel. Eine Anreise aus dem Ausland ist über die Strecke der A7 gewährleistet; diese führt ab Rendsburg in die A210. Schiffe verkehren täglich von und nach Kiel, beispielsweise ab Oslo, Göteborg und Klaipėda. Zahlreiche Kreuzfahrtverbindungen führen aber auch nach Russland oder ins finnische Helsinki.
Die geografische Lage von Kiel
Kiel befindet sich in direkter Meerlage direkt an der Kieler Förde. Kiel markiert zugleich den Endpunkt der weltweit meistbefahrensten künstlichen Wasserstraße, dem Nord-Ostsee-Kanal. Die Lage am Wasser wirkt sich stark auf das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in der Stadt aus und der Kieler Ostseehafen ist ein bedeutender Wirtschaftssektor.
Die Stadtgliederung in Kiel
Das Stadtgebiet teilt sich in rund 30 unterschiedliche Stadtteile auf, wobei ein oder mehrere Stadtteile zusammen einen Bezirk bilden. Die Innenstadt Kiels beschränkt sich dabei vor allem auf die beiden Stadtteile Vorstadt und Altstadt. Dort befinden sich der Hauptbahnhof, etliche Kaufhäuser und Restaurants. Wie jede Stadt weichen die Viertel voneinander ab, manche bilden charakteristische Merkmale aus, darunter die „hippen“ Stadtteile Damperhof und Brunswik. Sie gelten als kreative Trendviertel, in denen sich neue Start-ups und Unternehmen bilden. Das Segelzentrum in Kiel befindet sich in Schilksee und die feinen Sandstrände sind in den Gemeinden Heikendorf, Mönkeberg und Laboe auffindbar.
Die Bevölkerung in Kiel
Aktuell leben rund 250.000 Menschen in der Stadt an der Ostsee. Während sich im Mittelalter lediglich wenige Tausend Menschen in der Stadt aufhielten, stieg die Bevölkerungszahl in der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert deutlich an. Die Grenze von 100.000 Einwohnern wurde überschritten, Kiel galt dann laut Definition als Großstadt. Diese Zahl steig kontinuierlich an und erreichte im Zweiten Weltkrieg ihren höchsten Wert, unter anderem aufgrund der zahlreichen Zwangsarbeiter, die in der Industrie und am Hafen tätig waren.
Nach der Kapitulation ging die Bevölkerungszahl zurück, seit einigen Jahren vermelden die regionalen Politiker allerdings einen kontinuierlichen Zuwachs. Falls die Prognosen Recht behalten, so leben 2030 bereits wieder um die 268000 Menschen in der Stadt. In Kiel halten sich derzeit rund 213000 Deutsche und 21000 Ausländer aus der Türkei, Polen, Russland, der Ukraine, Österreich, Frankreich und anderen Ländern dauerhaft auf.
Die Sehenswürdigkeiten in Kiel
Der Nord-Ostsee-Kanal
Der Nord-Ostsee-Kanal ist die wichtigste Wasserstraße zwischen der Nord- und Ostsee. Die künstliche Wasserstraße verzeichnet ein reges Verkehrsaufkommen und ist ein wesentlicher Bestandteil der regionalen Wirtschaftsstruktur. Zugleich ist die künstliche Wasserstraße auch für die internationale Schifffahrt wichtig, da sie einen schnellen und verlässlichen Transportweg für Schiffe anbietet. Abhängig von dem Abfahrts- und Zielhafen ist es auf dem Nord-Ostseekanal möglich, durchschnittlich rund 460 Kilometer einzusparen und somit weniger Zeit und Treibstoff zu verbrauchen.
Der Kanal schafft eine Verbindung zwischen der Elbe bei Brunsbüttel und den Kieler Förden. Er wechselt dabei zwischen geraden und kurvigen Abschnitten sowie einer breiten und einer schmaleren Wasserspiegelbreite. Sogenannte Ausweichstellen finden sich auf der Strecke der Wasserstraße, um den Booten und Schiffen das Überholen von anderen Fahrzeugen zu gestatten. An diesen Weichen ist der Kanal etwas breiter angelegt.
Für Einheimische und Touristen ist der Kanal in Kiel aufgrund seiner ruhigen und landschaftlichen Lage ein beliebtes Ausflugsziel, darüber hinaus gibt es in der näheren Umgebung etliche Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Das Kanuufer eignet sich für ausgedehnte Spaziergänge, lange Radtouren oder entspannte Wanderungen. Zugleich ist der Kanal ein bedeutender Wirtschaftszweig und sichert das Arbeitsaufkommen für 3.000 Menschen. Handwerksbetriebe sind hier ebenso tätig wie Lotsen, Tourismusagenturen oder Hotels. Auch für Kreuzfahrten ist der Nord-Ostsee-Kanal eine ideale Route und verzeichnet ein Aufkommen von 80 Kreuzfahrtschiffen, die jährlich die Wasserstraße befahren.
Der Kanal besteht in der heutigen Form seit 1895. Im Juni des Jahres eröffnete Kaiser Wilhelm II. den Kanal unter dem Namen „Kaiser-Wilhelm – Kanal“, ab 1948 trug die Wasserstraße ihren heutigen Namen. Der Vorgänger des Kanals war der Schleswig-Holsteinische Kanal, der in Kiel begann und in Rendsburg endete. Militärisch-strategische Gesichtspunkte, um die Kriegsflotte schneller zwischen Nord- und Ostsee zu bewegen, veranlassten Kaiser Wilhelm I. zum Bau einer besseren Wasserstraße.
Der damalige Bau in den Jahren 1887-1895, an dem rund 8.900 Mann mitwirkten, kostete das Deutsche Kaiserreich rund 156 Millionen Reichsmark. Zwischen den Jahren 1907 und 2002 wurde die Wasserstraße zwei Mal erweitert. Heute hat der größte künstliche Vorfluter Schleswig-Holsteins zehn Brücken, zwei Tunnel (einen für Fahrzeuge und einen für Fußgänger), 14 Fährstellen und zwölf Weichen. Im internationalen Sprachgebrauch heißt der 98,637 Kilometer lange Kanal auch „kiel canal“.
Das Marine-Ehrenmal Laboe
Das Marine Ehrenmal ist ein Wahrzeichen der Kieler Förde. Das Denkmal wurde 1927 bis 1936 in der Gemeinde Laboe errichtet und ist eine Gedenkstätte, die an die getöteten deutschen Marinesoldaten des Ersten Weltkriegs erinnert. Der Deutsche Marinebund (DMB) übernahm das Denkmal nach dem Zweiten Weltkrieg und gestaltete es zu einem allgemeinen Mahnmal für alle Nationen, das symbolisch für eine friedliche Seefahrt steht. Die Planung des Mahnmals geht auf den ehemaligen Obermaat Wilhelm Lammertz zurück, der den Bau einer Gedenkstätte für die gefallenen Marinesoldaten des Ersten Weltkriegs 1925 vorschlug.
Nach einem entsprechenden Antrag und etlichen Entwürfen, die anlässlich eines Architektenwettbewerbs eingereicht wurden, begann der Bau im August 1927 und dauerte bis 1936 an. Die Baukosten – rund 700.000 Reichsmark – trugen überwiegend Mitglieder der Marinevereine und der Marineoffiziers-Vereinigung. Der markante, 85 Meter hohe Turm reicht nicht nur in die Höhe, er hat auch eine unterirdische historische Gedenkhalle mit schifffahrtgeschichtlichen Exponaten und Schiffsmodellen.
Über 100.000 Besucher schauen sich jährlich das Mahnmal an. Das Museum und der Turm öffnen, je nach Saison, zwischen 10 und 16 und 10 bis 19 Uhr. Erwachsene zahlen 6,00 Euro Eintritt, Jugendliche sowie ermäßigungsberechtigte Personen 4,00 Euro.
U 995
Die „U 995“ ist ein U-Boot der deutschen Wehrmacht und wurde erstmals im September 1943 im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Das U-Boot begab sich insgesamt neun Mal, vorwiegend im Nordmeer, auf „Feindfahrt“ und befand sich nach der Kapitulation vorübergehend in norwegischen Händen, bis die Marine es 1965 an Deutschland zurückgab. Die Deutschen sahen sich daraufhin jedoch mit dem Problem konfrontiert, dem U-Boot einen würdigen Ausstellungsplatz zuzuweisen. Eine Überführung an Land hätte rund 750.000 DM gekostet – die laufenden Kosten für eine dauerhafte Unterbringung sind da nicht inbegriffen.
Nach etlichen Überlegungen überließen Kiel und Wilhelmshaven das U-Boot dem Verein Deutscher Marinebund e.V., der das Boot in einen respektablen und ansehnlichen Zustand zurückversetzte. Anschließend führte der Verein das Boot nach Laboe zurück und setzte es 1972 auf ein eigens dafür angelegtes Podest. Seitdem fungiert das U-Boot als technisches Museum und verzeichnet ein jährliches Besucheraufkommen von rund 350.000 Menschen.
Das Museum hat ab 10 Uhr geöffnet und schließt im Sommer um 19 Uhr, im Herbst und Winter entweder 16 oder 17 Uhr. Besucher zahlen 4,50 Euro für eine normale bzw. 3,30 Euro für eine ermäßigte Karte. Es ist möglich, für die Besichtigung des Marine-Mahnmals und des technischen Museums eine Kombi-Karte zu erhalten.
Alter Botanischer Garten
Der alte botanische Garten ist eine öffentliche Parkanlage und befindet sich im nördlichen Teil der Kieler Innenstadt in der Umgebung der Kieler Förde. Auf dem etwa 2,5 Hektar großen Gelände finden sich alte und seltene Gehölzbestände ebenso wieder wie exotische Pflanzen. Bedeutende und seltene Baumarten wie der Ginkobaum oder der Küstenmammutbaum gedeihen hier. Die außergewöhnliche Blütenpracht mit mehr als einhundert verschiedenen Gehölzen und Pflanzen offenbart sich vor allem im Frühjahr, wenn die Natur anfängt zu blühen. Mitten im Garten steht ein achteckiger Aussichtspavillon mit einer eisernen Krone. Von dort aus können die Besucher den gesamten Garten und einen Teil der Förde sehen.
1669 legte die Universität Kiel den ersten botanischen Garten, der damals „Hortus Medicus“ hieß, an. Dieser Garten existierte nur bis zum Jahre 1684; ein Zweiter folgte an dem Standort Falkstraße. Auch ein dritter botanischer Garten wurde erbaut und wieder aufgegeben. Ein vierter botanischer Garten errichtete man erst 1975 auf dem Universitäts-Campus. 1985 wurde der neue Garten für die Öffentlichkeit feierlich eröffnet. Seit 1992 gilt er als wichtiges Natur- und Kulturdenkmal der Stadt Kiel. Der botanische Garten öffnet jeden Tag ab 9 Uhr und schließt je nach Jahreszeit zwischen 15 und 17:30 Uhr. Besucher haben freien Eintritt.
Das Schifffahrtmuseum in Kiel
Das Schifffahrtmuseum stellt Exponate aus, die mit der Seefahrtsgeschichte in Kiel zusammenhängen. Die Ausstellung ist dabei in die Themenbereiche Marine, Hafen, Werften und Segelsport unterteilt. Weiterhin gehören verschiedene Gemälde und Malereien, historische Gerätschaften und eine „Wunderkammer“ mit privaten Antiquitäten zur Ausstellung. In der Mitte der Halle steht ein riesiger Schiffsmotor einer 192 in Kiel erbauten deutschen Werft.
Bereits 1910 wurde die kleine Fischauktionshalle eröffnet, um den damaligen Fischerhändlern ein wetterunabhängiges Handeln in geeigneten Innenräumen zu gestatten. Um die Fische in geeigneten Becken zu positionieren, brachten die Händler in der Halle mehrere rund acht Meter langen Becken unter. Nach dem ersten Weltkrieg, in dem die Halle keinen Schaden trug, rentierte sich die Fläche nicht mehr und das Gebäude sollte abgerissen werden. Dazu kam es wiederum nie, da die Halle in den 1970er Jahren unter Denkmalschutz gestellt wurde. 1978 eröffnete die Stadt Kiel in dem Gebäude das Schifffahrtmuseum.
Das Museum öffnet Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr, Besucher haben freien Eintritt.
Das Zoologische Museum in Kiel
Das Zoologische Museum in Kiel ist eine Einrichtung der Kieler Christian-Albrecht-Universität. Das Museum wurde bereits im 17. Jahrhundert gegründet und ist eines der ältesten Naturkundemuseen in Deutschland. Das bedeutende Forschungsinstitut bewahrt verschiedene naturgeschichtliche Exponate und Skelette von unterschiedlichen Vogel- und Walarten auf, gleichzeitig verfügt es über interaktive Darstellungen zur modernen Meeresforschung in Kiel. Insgesamt stellen die Räume über 200.000 Tierpräparate aus.
Das Museum öffnet Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr und an Sonn- und Feiertagen zwischen 10 und 13 Uhr. Besucher zahlen zwei Euro Eintritt, das Ticket für Kinder kostet ein Euro.
Der Warleberger Hof
Der denkmalgeschützte Backsteinbau liegt an der Dänischen Straße 19 und ist der einzige Bau der Stadt vor der Zeit von 1864. In dem Haus befinden sich die Räumlichkeiten des Kieler Stadtmuseums auf insgesamt drei Etagen.
Einst befand sich der Warleburger Hof im adligen Besitz, bis ihn 1839 die Kieler Universität kaufte und zunächst als anatomisches Institut einsetzte. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem das Gebäude kaum zu Schaden kam, wurde das Haus mehrmals umgebaut, stand aber weiterhin im Dienste der Wissenschaft. Heute sind kunstgeschichtliche und geschichtliche Exponate aus der Kieler Stadtgeschichte in den Räumlichkeiten zu sehen. Im Haus befindet sich zudem ein historischer Gewölbekeller mit originalen Holzschnitzarbeiten und einem Diorama der Stadt des 18. Jahrhunderts.
Das Museum öffnet an allen Wochentagen außer montags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt ein Euro pro Person.
Das Computermuseum der Fachhochschule Kiel
Im Stadtteil Neumühlen-Dietrichsdorf befindet sich das Computermuseum der Fachhochschule Kiel mit insgesamt vier Geschossen und rund 800 m² Ausstellungsfläche. Die Schwerpunkte der 360 Ausstellungsstücke umfassenden Sammlung bilden die Werke des Computerpioniers Konrad Zuse. Das Museum stelle originale Zuse-Computer aus – von großen Rechnern aus den 1950er Jahren bis hin zu moderneren Notebooks der frühen 2000er Jahre. Ebenso befinden sich 16 Medienstationen in dem Museum, die den Besuchern Hintergrundwissen in Tondateien oder Filmen zur Verfügung stellen.
Das Computermuseum war einst eine Bunkeranlage, die der Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg Schutz vor den Bomben gewähren sollte. Im kalten Krieg existierte der Bunker als „öffentlicher Schutzraum“ weiter, bis er nach der Wende erstmals in Vergessenheit geriet, ehe das Bundesland Schleswig-Holstein ihn 2006 vom Bund abkaufte. Der Bunker wurde ab April 2010 für die Fachhochschule Kiel zum Computermuseum umgebaut. Der Umbau kostete insgesamt rund 3 Millionen Euro, die durch Spenden von Sponsoren und ehrenamtlichen Unterstützern zusammenkamen. Am 14. Juni 2011 fand die feierliche Eröffnung statt.
Das Museum öffnet das ganze Jahr über an den Wochenenden zwischen 14 und 18 Uhr. Personen zahlen 6,00 Euro Eintritt, ermäßigungsberechtigte Besucher nur 4,00 Euro.
Die Kieler Förde
Kieler Förde nennen sich die etwa 17 Kilometer langen Förde an der Ostsee. Sie sind in der Eiszeit aufgrund von Gletscherbwegungen entstanden und reichen vom südlichen Rand in Kiel bis zur Kieler Bucht. In den Kieler Förden liegt auch die ehemalige Grenze der beiden früheren Herzogtümer Schleswig und Holstein. In den Kieler Förden bewegen sich täglich unzählige Handelsschiffe, aber auch Personenfähren, die nach Skandinavien reisen. Viele Fischarten leben in den Kieler Förden, darunter auch außergewöhnliche Exemplare wie der Seeskorpion.
Der Leuchtturm Bülk
Am äußeren westlichen Rand der Kieler Förde ragt der Leuchtturm Bülk in die Höhe. Er ist der älteste Leuchtturm der Förde und entstand als Lotsen- und Leuchthaus. Die Dänen statteten den damaligen Turm mit Argandlampen und Hohlspiegeln aus, um Reflexionen zu erzeugen. Bis 1969 gab es Leitfeuer in dem Leuchtturm, das ein- und ausfahrende Schiffen die Orientierung erleichterte und diese in der Dunkelheit erkennbar machte. Heute ist kein Leuchtfeuerwärter mehr auf dem Turm; die Laterne ist wiederum mit einer Radar-Anlage ausgestattet.
Touristen ist es seit 1996 möglich, den Turm zu besichtigen. Rund 22 Meter über dem Erdboden liegt die Aussichtsplattform, die einen Panoramablick über die Kieler Bucht ermöglicht. Der Leuchtturm öffnet ganzjährig zwischen 10 und 18 Uhr.
Die Kunsthalle Kiel
Die Kunsthalle Kiel ist eine Einrichtung der Christian-Albrechts-Universität und zugleich das größte Museum der Stadt. Es ist nördlich der Innenstadt am Düsternbrooker Weg gelegen. Das Museum bewahrt die Sammlungen des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins auf, deren Exponate Gemälde, Skulpturen, aber auch Foto- und Videodateien sind. Die Sammlungen gewähren einen Einblick in die Kunstszene und regen zum internationalen Kunstdiskurs an.
Das Museum öffnete bereits 1909 erstmals; wurde aber im Zweiten Weltkrieg schwer getroffen. Ein umfangreicher Wiederaufbau war vonnöten, ehe das Museum wieder öffnen konnte, zudem zerstörten die Bomben viele ursprüngliche Ausstellungsstücke. Das Museum wurde seitdem mehrmals modernisiert und umgebaut; die letzte große Veränderung war die Neu- und Umgestaltung des Eingangsbereichs 2012. Die Kunsthalle öffnet, bis auf montags, täglich zwischen 18 und 18 Uhr (mittwochs bis 20 Uhr). Besucher zahlen sieben Euro für eine Eintrittskarte, ermäßigte Tickets sind für vier Euro zu haben.
Die Hörnbrücke
Fußgänger und Radfahrer können die Hafenspitze, Kieler Hörn überqueren, indem sie die 25 Meter lange Hörnbrücke nutzen. Die Stahlbrücke funktioniert nach dem Dreifeldzugklappprinzip und ist die weltweit einzige Brücke mit dieser Funktionsweise. Die Brücke wurde 1997 gebaut und ist eine wichtige verkehrstechnische Anbindung für Fußgänger und Radfahrer. Zwölf Mal täglich ist die Brücke für etwa 15 Minuten passierbar, manchmal öffnet sie auch für den Schiffsverkehr. Besucher haben keinerlei Kosten für die Nutzung der Brücke, witterungsbedingt bleibt diese wiederum manchmal geschlossen. Direkt nach der Inbetriebnahme verzeichneten die Bauherren einige technische Mängel, weshalb die Kieler die Hörnbrücke zunächst spöttisch „Klappt-Nix-Brücke“ nannten.
Kreuzfahrten ab Kiel
Der Kieler Hafen ist der Ausgangspunkt für Reisen der Kreuzfahrtschiffe gen Norden oder Osten. Am Hafen legen und fahren unterschiedliche Reedereien an und ab, beispielsweise MSC Kreuzfahrten, AIDA Cruises oder Tui Cruises. Einige Schiffe steuern die Ostsee an, während andere in Richtung Russland nach St. Petersburg weiterfahren oder die Küsten Skandinaviens ansteuern. Ein ebenso beliebtes Ziel, das ab Kiel mit dem Schiff erreicht werden kann, ist die Hafenstadt Southampton an der Südküste Englands. An den Ostufern der Förde befindet sich der größte Terminal des Hafens, der sich vor allem auf die Fährlinien nach Russland und in die baltischen Staaten konzentriert.
Die Stadtgeschichte Kiels
Insgesamt verzeichnet Kiel zwei bedeutsame Entwicklungsetappen. Im Mittelalter hatte die Stadt ausschließlich eine lokale Bedeutung, bis es zu einem Wendepunkt unter der Herrschaft der Preußen kam. Ab dieser Zeit gewann Kiel auch auf internationalem Parkett an Bedeutung.
Die Stadtgründung im 13. Jahrhundert
Zwischen 1233-1242 schuf der Graf Adolf IV. die Grundlage für die Stadt Kiel. Die Stadt an der Förde erhielt ungefähr zur selben Zeit das Stadtrecht, indem ein Franziskanerkloster errichtet wurde. Die meisten Bewohner stammten aus Holstein, wenige hatten wiederum flämische Wurzeln oder siedelten aus Niedersachsen nach Kiel über. In Kiel gab es anfangs nur wenige Straßen, die meisten von ihnen führten jedoch zum Hafen der Stadt. 1283 trat Kiel der Hanse bei, spielte darin allerdings keine bedeutende Rolle.
Ab 1482 wird der Kieler Umschlag, der städtische Waren- und Geldmarkt, in Urkunden zum ersten Mal erwähnt. Für die Gastwirte und Geschäftsleute war der Markt ein großer Segen, da sie hohe Gewinne einfuhren. Marktwirtschaftlich betrachtet ist der Kieler Umschlag eine frühe Form einer Geschäftsbank. Um an dem Kieler Umschlag teilzunehmen, reisten Adlige und Bürger aus allen Teilen des Herzogtums an – manchmal sogar von weit her -, die allerhand Kisten voller Silber mit sich trugen. Der Kieler Umschlag fand jährlich am 06. Januar statt und endete spätestens am 14. Januar.
Kriege und Katastrophen im Mittelalter
Die Kieler Bevölkerung blieb wie etliche andere deutsche Städte von Katastrophen und Kriegen nicht verschont. Die Pest suchte die Stadt im 14. Jahrhundert heim, auch andere Seuchen verzeichnete Kiel zwischen dem 14. Und dem 16. Jahrhundert. In den Jahren 1625 und 1694 kam es zu schweren Überschwemmungen in der Stadt, die ein paar Stadtteile verwüsteten oder zerstörten. Im 16. Jahrhundert führte Holstein gegen die Dänen Krieg, sodass dänische Landsknechte die Stadt 1536 belagerten. In den Wintermonaten 1813/14 waren vereinigte deutsche, russische und schwedische Truppen in der Stadt, sodass Kiel um ein vielfaches anwuchs. Ab 1867 stand Kiel unter preußischer Herrschaft.
Die Universitätsgründung
Ein bedeutsames Ereignis markierte die Gründung der Kieler Universität, basierend auf den Ideen des Herzogs Friedrich III. und des dänischen Königs Christian IV. Anlässlich des 30jährigen Krieges wurden diese Pläne wiederum wesentlich später, 1665, unter der Leitung Christian Albrechts, umgesetzt. Kiel hatte zunächst Bedenken, stellte nach einigen hitzigen Debatten dennoch einige ehemalige Räumlichkeiten der Franziskanerklöster zur Verfügung. Bereits um 1700 waren etwa 300 Studenten eingeschrieben – obwohl nicht mehr als 4500 Einwohner im Ort lebten.
Der Aufschwung im 19. Jahrhundert
Dank der Marine gelang der Stadt Kiel ab 1865 ein wirtschaftlicher Aufschwung, als man die preußische Flotte von Danzig nach Kiel verlegte. Bereits 1871 war der Hafen in Kiel Reichskriegshafen – es folgten einige Werften, die sich in ihrem Umfang rasch ausbreiteten. Diese Entwicklungen hatten einen bahnbrechenden Bevölkerungsanstieg zur Folge, die Bevölkerung wuchs um ein Zehnfaches. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges hatten gut 240.000 Menschen ihren Hauptwohnsitz in Kiel. Kurz vor dem Krieg stellten die Bauherren einen neuen Kanal, den Nord-Ostsee-Kanal fertig, der sich kurze Zeit später wiederum als Fehlinvestition erwies; Fernhandelsschiffe steuerten eher Lübeck als Kiel an und die Zahl der einlaufenden Schiffe ging zeitweise gar zurück.
Im Jahr 1882 fand die erste „Kieler Woche“ statt, die auch heute noch ein spektakuläres Stadtfest ist. Das Volksfest wurde damals wiederum nur für Privilegierte und Hochgestellte ausgerichtet.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam es unter den Matrosen zu einem Aufstand. Die Marine wollte nicht gen See stechen und verhinderte das Auslaufen der Schiffe. Die Regierung nahm rund 60 Meuterer fest und inhaftierte sie in die Militär-Arrestanstalt in der Karlstraße. Etliche Marinesoldaten und Demonstranten forderten die Freilassung der Gefangenen und gingen auf die Straße, um diese eigenhändig durchzuführen. Bei den Revolten am 3. November des Jahres starben acht Menschen, über 20 Menschen wurden verletzt.
Die Weltkriege
Im Ersten Weltkrieg fanden keine kriegerischen Handlungen in Kiel statt, jedoch litt auch Kiel unter den Folgen der Kapitulation. Der Versailler Vertrag dezimierte die Kieler Flotte erheblich, es blieben nur noch sechs Schiffe übrig. Erst in den späten 1920er Jahren konnte sich die Flotte von diesem Schlag erholen und neue Aufträge annehmen.
Nach der Machtergreifung Hitlers setzte die Aufrüstung rasch ein, sodass die Arbeiter am Kieler Hafen ausgelastet waren. Infolgedessen fixierte sich die Kieler Wirtschaft ausschließlich auf die Rüstungsindustrie, die Bevölkerungszahl wuchs auf 274.000. Aufgrund der wirtschaftlich bedeutsamen Lage flogen die Alliierten ab 1940 die Stadt rund 90 Mal an, um die Werftanlagen und andere bedeutsame Wirtschaftsstandorte zu zerstören. Dies gelang ihnen, denn nach dem Krieg waren nur noch 20% der Werftanlagen übrig. Am 07. Mai 1945 marschierten die Briten kampflos in die Stadt ein und befreiten Kiel von der nationalsozialistischen Herrschaft.
Der Wiederaufbau der Stadt gestaltete sich schwierig und kam nur schleppend voran; erst ab den 1950er Jahren verzeichnete Kiel einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung. Heute ist die Stadt Kiel von der Marine und technisch modernen Gebäuden, aber auch von erholsamen Parks geprägt. Der Marine und der Schifffahrt kommt in Kiel immer noch eine tragende Rolle zu, Bürger und Interessierte dürften sich auf die Sanierung und Neugestaltung des Bootshafens freuen.
Restaurants und Nachtleben in Kiel
In Kiel gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Abend vor einer Kreuzfahrtreise in einem guten Restaurant oder einer örtlichen Diskothek zu verbringen. „Die Villa“ ist dabei eine ganz besondere Kombination, denn sie ermöglicht alles: Feiern, Essen und Trinken. Sie ist Restaurant, Bar und Disko in einem und überrascht mit einer internationalen Crossover-Küche und hausgemachten Cocktails. In der Umgebung des Nord-Ostsee-Kanals befindet sich hingegen das Restaurant "Schleusen-Garten", das regionale Küche und köstliche Kaffee- und Kuchenspezialitäten anbietet.
Im „Plato Fino“ steht hingegen die spanische Küche hoch im Kurs. Hier gibt es leckere Tapas und erlesene Weinsorten für Kenner und Genießer.
Feierfreudige Gäste können abends in das Atrium im Gewerbegebiet einkehren. Diese Diskothek ist die größte Diskothek in ganz Norddeutschland. Neben den Tanzflächen gibt es im Atrium ein Restaurant und eine Cocktailbar.
Für ruhigere Partygäste, die Musik jenseits des Mainstreams anziehend finden, ist der „Luna“-Club ein ideales Domizil, um einen entspannten Abend auf der Couch oder Tanzfläche zu verbringen. Der Club bietet abwechslungsreiche Themenabende an, auf denen sich verschiedene DJs die Ehre erweisen.
Das Klima in Kiel
Das Klima in Kiel ist das ganze Jahr über gemäßigt, wobei die Stadt eine hohe Niederschlagsrate aufweist. Die durchschnittliche Temperatur liegt jährlich bei 7,1 Grad Celsius. Im Juli ist es mit durchschnittlich 16 Grad am wärmsten. Touristen, die einen Tag oder Abend in Kiel verbringen, bevor sie ihre Kreuzfahrt starten, sollten bei gemäßigten Temperaturen im Frühling oder Sommer einreisen. Eine Städtereise ist in Kiel das ganze Jahr über empfehlenswert.